isländisches Rúgbrauð im Milchkarton gebacken

14.04.2015
Im Netz stieß ich auf dieses Rezept und dachte ich zuerst, das Ganze sei ein Scherz. Nachdem ich es ausprobiert habe, kann ich jedoch versichern: ist es nicht! Es funktioniert hervorragend, allerdings wuchs von Stunde zu Stunde der Backzeit mein schlechtes Gewissen wegen des Stromverbrauchs.

Traditionell wurde das Rúgbrauð in speziell angefertigten, rechteckigen Holzfässern oder Tontöpfen in der Nähe von heißen Quellen im Boden vergraben und somit gedünstet. Das Brot erinnert von Geruch, Geschmack und Konsistenz an Pumpernickel.

Nachtrag: 
Ich habe dieses Brot 2015 gebacken. Aus heutiger Sicht (2023) würde ich weder in einem beschichteten Pappkarton backen noch so viele Stunden den Backofen dafür laufen lassen. Jedoch bleibt dieses Rezept auf meinem Blog, es ist Teil meiner Foodbloggergeschichte und damit hat es seinen Platz. Da das Brot geschmacklich wirklich super ist, werde ich vielleicht versuchen, eine Variante für den Slowcooker zu entwickeln, der wesentlich weniger Strom verbraucht.


Zutaten für ein Brot
  • 200 g Roggenmehl, Typ 1050
  • 40 g Roggenvollkornmehl
  • 75 g Zucker
  • 5 g Trockenhefe
  • 1/4 TL Salz
  • 230 ml handwarme Milch
Zuerst wird der Milchkarton vorbereitet. Dazu an der oberen Verschlußseite den Karton vorsichtig aufmachen und bis zum Falz abschneiden.


Die trockenen Zutaten in einer Schüssel verrühren. Milch hinzugeben und alles zu einem zähen Teig zusammenrühren. Diesen möglichst ohne Lufteinschluß in den Milchkarton füllen. Karton mit Alufolie oder Backpapier verschließen.



Den Backofen auf 100°C U/O mit Blech auf der untersten Schiene vorheizen. Unter den Milchkarton etwas Alufolie oder Backpapier legen, den Milchkarton draufstellen und 12 Stunden backen. Dabei in der letzten Stunde den Backofen ausschalten und die Restwärme ausnutzen. Milchkarton rausholen und kurz auskühlen lassen.



Das Brot sollte dann von allein rausfallen; wenn nicht, Karton vorsichtig aufschneiden.



Brot auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen.



Es lohnt sich, aufgrund der langen Backzeit und dem damit verbundenen Stromverbrauch das Rezept zu vervielfachen und gleich mehrere von diesen herrlichen Broten zu backen. Sie lassen sich hervorragend einfrieren... oder verschenken ;o)