Spritzgebäck ist DER all time favourite in der Weihnachtsbäckerei, zumindest war das in meiner Familie immer so, als meine Mutter noch lebte. Es waren die ersten Kekse der Saison, die sie in rauen Mengen backte und das schon einige Zeit vor Weihnachten, dann - mal ehrlich - eigentlich schmecken sie doch das ganze Jahr super. Kein Schnickschnack wie Gewürze trüben den herrlichen Butter-Vanille-Geschmack und da ich seit letztem Jahr einen Fleischwolf mit Spritzgebäckvorsatz für meine Küchenmaschine besitze, setze ich die Tradition sehr gern fort. Wer so etwas nicht hat, kann natürlich auch den guten alten Fleischwolf zum Kurbeln benutzen, der an der Tischkante befestigt wird.
Das Rezept stammt von der bekannten Köchin Su Vössing und ich meine, es ähnelt dem meiner Mutter sehr. Leider habe ich ihr Rezept nicht retten können, aber ich glaube, sie wäre mit diesem sehr einverstanden. Su verwendet statt nur Butter zur Hälfte Margarine, das widerstrebt mir allerdings total und ich wüßte auch nicht, warum ich diese Chemiebombe einsetzen sollte. Gutebutter, ein Wort, Du weißt ja... ;o)
Beim Zucker kannst Du gern probieren, was Dir am Besten schmeckt. Weißer Haushaltszucker oder Rohrohrzucker geben einen neutralen Geschmack, mit braunem Zucker werden die Kekse extraknusprig und bekommen eine leichte Karamellnote.
Zutaten & Zubereitung
- 500 g Weizenmehl, Type 550
- 250 g Zucker
- Mark einer Vanilleschote oder 1 TL Vanillepaste, alternativ 2 Pck. Vanillezucker (nach Belieben Bourbonvanillezucker) oder 2 EL selbstgemachter Vanillezucker
- 10 g Weinsteinbackpulver, alternativ normales Backpulver
Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und mit dem Flachrührer gründlich auf kleiner Stufe vermischen. Wer keine Küchenmaschine hat, nimmt einfach das Handrührgerät mit Knethaken.
- 1 Ei, Gr. L
- 1 Eigelb, Gr. L
- 250 g kalte Butter, in kleinen Würfeln
Zutaten in die Rührschüssel geben und auf zuerst auf kleiner Stufe, nach einer Minute auf nächsthöhere Stufe kurz verkneten, bis der Teig große Streusel gebildet hat. Diese in der Schüssel zu einem Ball zusammendrücken und diesen auf der Arbeitsplatte in eine backziegelartige Form bringen, indem man den Teig leicht auf die Arbeitsplatte schlägt. In einer Schüssel zugedeckelt im Kühlschrank 12 bis 24 Stunden ruhenlassen.
Am Verarbeitungstag Spritzgebäckvorsatz und, wenn der Fleischwolf kein einzelnes Gerät ist, auch die Teile des Fleischwolfs für eine Stunde in den Kühlschrank legen. Wenn alles kalt ist, läßt sich der Teig perfekt verarbeiten und er schmiert nicht.
Teig in Stränge schneiden, die ungefähr das Maß des Loches am Fleischwolf haben. Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Teig durch den Spritzgebäckvorsatz drücken und die Stücke auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben. Die Menge ergibt ca. 4 Bleche voll, es empfiehlt sich, zwei in einem Durchgang für ca. 15 bis 20 Minuten abzubacken, bis die Kekse goldgelb sind. Je nach Ofen kann das auch schneller oder langsamer gehen, bei mir waren 16 Minuten perfekt. Nicht verwendeten Teig unbedingt zurück in den Kühlschrank stellen, damit er nicht warm wird. Die Kekse auf einem Gitter abkühlen lassen.
Es ist ratsam, die Aktion mit zwei Personen durchzuführen, denn gleichzeitig den Teig einzufüllen, abzunehmen und auf’s Blech zu befördern ist eher was für eine achtarmige Krake. Ich halte immer ein Schneidbrett unter den Auslaß und mein Mann drückt den Teig in der Länge des Brettes durch, dann teile ich Stücke mit dem Messer ab und lege sie auf das Blech. Man kann die Kekse relativ dicht beieinander legen, da sie nur etwas größer werden und wenig verlaufen.
Nach Belieben das Spritzgebäck mit Glasur und Streuseln verzieren und luftdicht verschlossen aufbewahren, so bleiben sie lange knusprig - zumindest in der Theorie, denn sie sind ratzfatz weggeknuspert..