Diese Art von Lasagnerollen ist mir schon einige Mal auf einer bekannten Pinboardseite entgegengekommen und die passenden Pastaplatten dafür lagen auch schon eine Weile im Vorrat. Als dann der Mangold, den ich im kleinen Anzuchtkasten ausgesät hatte, erntereif war und sich auch noch Ricotta im Kühlschrank befand, machte es endlich klick... und wie! Was für ein schmackhaftes Pastagericht, cremig die Füllung, die Nudelplatten an den krausen Rändern leicht kross und so leicht aus der Auflaufform herausnehmbar im Gegensatz zu einer klassischen Lasagne - das alles gefällt mir ausgesprochen gut und ich werde bald die klassische Variante mit Hack und Béchamel ausprobieren.
Meine Nudelplatten heißen Lasagna Riccia n°1 und sind vom bekannten Hersteller mit den türkis-gelben Verpackungen, es gibt sie aber auch von anderen Herstellern, man muß ein bißchen danach suchen. Es ist eine besonders breite Lasagne-Sorte mit gekräuseltem Rand an beiden Seiten, die ihren Ursprung in der Italiens südlicher Region Kampanien hat.
Alternativ kann man auch normale Lasagneplatten nehmen. Hierbei muß man allerdings drauf achten, daß es eine Sorte ist, die nicht ohne Vorkochen verwendet werden kann. Da man sie zum Rollen kurz vorkochen muß, würden sie total zerfleddern - ich spreche aus Erfahrung ;o). Es funktionieren auch frische Nudelteigplatten oder Cannelloni, beides braucht nicht vorgekocht zu werden. Cannelloni lassen sich übrigens super füllen, wenn man die Füllmasse in einen Spritzbeutel füllt.
Den bunten Mangold habe ich selbst gezogen, zu kaufen bekommt man meist nur den grün-weißen, aber der schmeckt genauso gut. Aus meiner ganzen Ernte wurde am Ende nach dem Braten ein kleines Schüsselchen voll, das aber völlig ausreicht. Alternativ bietet sich auch Spinat an, gern als aufgetautes TK-Produkt oder Zucchini, die man grob geraspelt ebenso anbrät.
Zutaten & Zubereitung
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Salz
- 1 Gemüsezwiebel oder 2 mittelgroße Zwiebeln, grob gewürfelt
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Salz und Zwiebel zufügen und anschwitzen.
- 400 g Mangold, Stiele in 0,5 cm breiten Stücken, Blätter der Länge nach halbiert in 1 cm breiten Streifen
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt oder gepreßt
Mangold und Knoblauch in die Pfanne geben, umrühren und zusammenfallen lassen. Mit Salz, Pfeffer, etwas Muskatnuß und Chiliflocken kräftig abschmecken und braten, bis die Stiele weich sind. In eine Schüssel umfüllen und abkühlen lassen.
- 500 g Ricotta, idealerweise über Nacht oder mindestens für 2 bis 3 Stunden auf einem mit Küchenkrepp ausgelegtem Sieb im Kühlschrank abgetropft
- 50 g Parmesan, frisch gerieben
Ricotta und Parmesan mit dem Mangold vermischen und nochmal abschmecken. Ich hatte noch einen kleinen Rest gerieben Cheddar übrig, den habe ich noch untergemischt. Lecker ist es auch, ein bißchen Feta zerbröselt unterzurühren.
- 8 Lasagna Riccia n°1 oder eine Alternative wie oben beschrieben
Lasagneplatten in sprudelnd kochendem Salzwasser 4 bis 5 Minuten vorkochen, bis sie leicht beigbar sind und sich gut rollen lassen. Die Platten dürfen nicht zu lange kochen, sonst lösen sich die gekräuselten Ränder ab, also immer mal wieder testen, ob sie schon biegsam sind.
Auf einem Küchenhandtuch nebeneinander auslegen und trockentupfen. Ricottacreme auf den Platten verstreichen, dabei am oberen Ende einen kleinen Streifen freilassen, damit sie nicht rausquillt beim Aufrollen. Ich benutze zum Verstreichen, da ich keine Palette habe, einen Kuchenheber, damit geht es ganz einfach.
- 1 Dose = 400 g Tomatenpolpa (Tomatenfruchtfleisch)
Tomatenpolpa direkt in der Dose mit etwas Salz, Pfeffer und einem TL getrocknetem Basilikum vermischen. Die Hälfte in eine Auflaufform geben. Lasagneplatten aufrollen und in die Auflaufform setzen. Die restliche Tomatenpolpa auf den Rollen verteilen, dabei den krausen Rand freilassen, damit dieser aufknuspern kann.
- ca. 80 g Parmesan, frisch gerieben
Parmsean auf den Rollen verteilen, es sollte auf jeder Rolle ein ordentlicher Klecks liegen. Da ich die Lasagna Roll Ups meist vorbereite, decke ich sie jetzt mit Alufolie ab und stelle sie noch in den Kühlschrank. Zum Fertigstellen den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen und die Auflauffform mit der Alufolie auf einem Rost in der Mitte des Backofens 45 Minuten backen. Alufolie abnehmen und mit Oberhitze 15 Minuten weiterbacken, bis der Käse schön zerlaufen ist.
Wenn man die Rollen direkt nach dem Aufrollen backt, brauchen sie etwas weniger Zeit.
meine Tips:
- lecker ist es auch, wenn man auf die Rollen noch einen Klecks Crème fraîche gibt
- statt Mangold kann man auch andere Gemüsesorten nehmen wie zum Beispiel Spinat oder Möhren und Fenchel