Grammelknödel nach Ewald Plachutta

23.08.2019
Grammelknödel habe ich im vergangenen Jahr zum ersten Mal in einem Wiener Restaurant gegessen und war ganz begeistert. Zwar sind sie nichts für den schlanken Fuß, aber ab und an muß es auch sowas mal sein. Grammeln werden aus dem fetten Schweinerückenspeck gewonnen, den man in Würfel schneidet und ganz langsam ausläßt, bis die Grammeln kross sind. Bei uns in Deutschland sind Grammeln als Grieben bekannt und finden sich oft in Schmalz, pur bekommt man sie eher selten, so daß man sie selbst herstellen muß, was aber ganz einfach ist; entsprechende Rezepte findet man im www. Wenn Du in Österreich bist, halte danach Ausschau, man kann diese fertigen Grammeln problemlos verwenden, sie halten sich bei Zimmertemperatur ca. eine Woche. Meist finden sie sich im Kühlregal oder auf /in der Wursttheke im Supermarkt oder beim Metzger.



Mein Rezept habe ich bei Ewald Plachutta, einem berühmten Wiener Koch, abgeschaut und nur ganz leicht verändert. Von ihm stammen zahlreiche Kochbücher und wer Spaß an traditioneller österreichischer Küche hat, sollte sich unbedingt eins zulegen. Sie sind dem Österreicher ein bißchen das, was dem Deutschen die Kochschule vom Doktor aus Bielefeld, die sich in fast jedem Haushalt findet.

Das Rezept ergibt acht Knödel, wobei zwei pro Portion mit Beilage absolut ausreichen. Ich empfehle dazu ein geschmortes Sauerkraut, Weißkraut und ganz besonders mein Schmorkraut-Zweierlei, das aus beidem besteht. 

Zutaten für die Füllung
  • 1 leicht gehäufter EL Schweineschmalz
  • 1 Zwiebel, in feinen Würfeln
  • 250 g Grammeln, kleingehackt
  • 2 gehäufte EL krause, gehackte Petersilie
  • 2-4 Knoblauchzehen, sehr fein gehackt
Schmalz mit Zwiebeln in einer kleinen Pfanne erhitzen und bei etwas reduzierter Hitze garen, bis die Zwiebeln leicht Farbe nehmen. Restliche Zutaten zugeben und kurz mitbraten. Die Masse kräftig mit Pfeffer und Salz abschmecken und in eine Dose mit Deckel geben.

Sobald die Masse abgekühlt ist, in den Kühlschrank stellen und mindestens 2 Stunden durchkühlen lassen. Die Masse in 8 Portionen teilen, diese zu festen Kugeln rollen und wieder kühlstellen; das kann man auch gut schon am Vortag erledigen.

Grammelknödel nach Ewald Plachutta Grammelknödel nach Ewald Plachutta

Zutaten für die Knödel
  • 600 g mehligkochende Kartoffeln, geschält gewogen, grob gewürfelt
Kartoffeln in Salzwasser weichkochen, auf einem Sieb abgießen und gut ausdampfen lassen. Durch eine Kartoffelpresse geben und in einer Schüssel komplett auskühlen lassen. 
  • 3 Eigelb, Gr. M
Eigelb zur Kartoffelmasse geben und gründlich unterrühren, dabei auch nochmal mit Salz abschmecken. 
  • 200 g Weizenmehl, Type 550
  • 40 g Hartweizengrieß
  • 40 g flüssige Butter
Mehl, Grieß und Butter zur Kartoffelmasse geben und mit der Hand gründlich und zügig unterkneten; der Teig sollte nur ganz leicht noch picken, also kleben; evtl. noch etwas Mehl zugeben. Auf der bemehlten Arbeitsfläche zu knapp 40 cm langen Rolle formen und diese mit einer Teigkarte oder einem Messer in acht Portionen teilen. 

Grammelknödel nach Ewald Plachutta Grammelknödel nach Ewald Plachutta

Jede Portion mit leicht bemehlten Händen auf Handflächengröße bringen, eine Grammelkugel drauflegen und den Teig sorgfältig und gleichmäßig drumherum verteilen und die Naht durch zusammenkneifen verschließen, dann den Knödel rundrollen. 

Grammelknödel nach Ewald Plachutta Grammelknödel nach Ewald Plachutta

Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und Knödel einlegen. Das Wasser sollte immer leicht sieden, ich lasse den Topf daher offen, um ständig zu kontrollieren. Knödel 15 Minuten garen, dann mit einer Schöpfkelle herausnehmen und sofort servieren. Ich habe sie mit etwas Schnittlauch und ein paar vorher zur Seite gelegten Grammeln bestreut.

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