Matjesstipp

18.11.2018
Ich merke immer mehr, daß ich zwar auch moderne Gerichte mag, aber mein Herz absolut für Klassiker und Hausmannkost schlägt, ganz so wie meine Mutter gekocht hat. Matjes war bei uns sehr gern gesehen und wurde immer in einer Schmand-Sahne-Mischung selbst mariniert, da die Fertigpackungen mit Unmengen von Konservierungsstoffen und Süßungsmitteln irgendwie komisch schmeckten. Wir hatten dazu sogar eine extra Porzellanschüssel mit Deckel in Form eines Fisches, blau lasiert und wenn die auf den Tisch kam, waren alle begeistert.


Bei Matjes scheiden sich wie an so vielen Lebensmitteln die Geister; man liebt ihn oder man haßt ihn, dazwischen gibt es nichts. Das Rezept funktioniert auch mit Hering, allerdings schmeckt Matjes milder und uns damit besser, vor allem mit der zart roséfarbene.

Und was ist der Unterschied? Obwohl nicht jeder Hering zum Matjes wird, ist grundsätzlich jeder Matjes ein Hering. Matjes ist Hering, der vor der Geschlechtsreife durch Enzyme in Salzlake reift.

Zutaten
  • 200 g Schmand
  • 200 g Sahne
  • 100 g = 1 kleiner Apfel, geschält, entkernt, geachtelt, in dünnen Scheiben
  • 100 g kleine Gewürzgurken, in dünnen Scheiben
  • 1-2 kleine Zwiebeln, möglichst rot, in dünnen Halbringen
  • optional: 1 EL fein gehackter Dill 
  • 6 halbe Matjesfilets, abgetropft, in ca. 1 cm breiten Streifen
Schmand und Sahne gründlich miteinander verrühren, mit etwas frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer würzen; Salz braucht man nicht, da der Matjes genug mitbringt. Die restlichen Zutaten vorsichtig unter die Sahne-Schmand-Mischung heben und das Ganze über Nacht im Kühlschrank zugedeckelt durchziehen lassen. 


Meine Tips:
  • für einen rosafarbenen Matjesstipp 100 g gegarte rote Bete in kleinen Würfeln untermischen
  • der Matjesstipp paßt perfekt zu Pellkartoffeln und knusprig ausgelassenen Baconwürfeln
  • lecker ist der Matjesstipp auch auf einem kräftigen Schwarzbrot oder Pumpernickel, dann allerdings nur 100 g Sahne verwenden, damit er nicht zu flüssig wird