Hackbraten aus dem Backofen

08.03.2022
Ich glaube, es hackt! Zum ersten Mal in meiner nunmehr fast fünf Jahrzehnte andauernden Kochkarriere habe ich einen Hackbraten selbstgemacht!

In meiner Kindheit stand er regelmäßig auf dem Speiseplan, und warum ich ihn nicht schon längst mal ausprobiert habe, kann ich wirklich nicht sagen, denn Frikadellen mit den unterschiedlichsten Aromen sind hier sehr gern gesehen. Ich liebe Hackbraten, weil er ist so zart und würzig ist. Und wenn dann noch eine leckere Sauce und Kartoffelpüree dazu kommen, ist es einfach Seelenfutter deluxe. 

Hackbraten aus dem Backofen

Meine Mutter hat ihn immer angebraten und dann mit Fond, aus dem sie später eine Sauce zog, in einem Topf auf dem Herd langsam geschmort. Mein neuer Tontopf Lily brachte mich auf die Idee, ihn im Backofen zu backen. Ich habe mich an Rezepten im www orientiert, was die Garzeit und die Temperatur angeht, bei den Zutaten allerdings habe ich das genommen, was da war, und das war eine tolle und absolut empfehlenswerte Kombi. 

Hackbraten aus dem Backofen

Die Zubereitung gelingt sicherlich auch in einem Gußtopf oder Auflaufform aus Ton oder Glas. Wichtig ist, daß die Form einen Deckel hat, so bleibt der Hackbraten schön saftig. Und bitte nagele mich bei einer anderen Form nicht auf die Backzeit fest, sondern kontrolliere selbst; sie müßte allerdings ungefähr so hinkommen wir angegeben.

Zutaten & Zubereitung 
  • 2 EL neutrales Öl wie Raps oder Sonnenblume
  • 1 mittelgroße Möhre, grob geraspelt
  • 100 g Champignons, grob geraspelt
  • 1 große Zwiebel, in feinen Würfeln
  • 1 TL Salz
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Gemüse mit Salz darin anbraten, bis es schön weich ist und die Flüssigkeit verdampft ist. 
  • 100 g Gewürzgurke, grob geraspelt
  • 1 TL Paprikapulver
  • 1 TL Chiliflocken / Pul Biber
  • 1 gehäufter EL Dijon-Senf, alternativ ein mittelscharfer oder scharfer Senf nach Geschmack
Pfanne von der Hitze nehme, Zutaten untermischen und nochmal kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Es sollte fast schon überwürzt schmecken, desto weniger benötigt man später, wenn das Hack dazukommt. Masse in eine Schüssel geben und abkühlen lassen. 
  • 750 g gemischtes Hackfleisch (Rind und Schwein) oder ein anderes nach Wahl
  • 2 Eier, Gr. L
  • ca. 100 g Paniermehl (Semmelbrösel), bevorzugt Panko
Zutaten in die Schüssel geben und alles kräftig verkneten, bis sich ein fast schon schmierige Masse ergibt, dann bindet sie gut. Sie sollte feucht und kompakt sein, daher kann die Menge des Paniermehls etwas variieren. Hackmasse nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken und 30 Minuten kaltstellen. 

Hackbraten aus dem Backofen

Tontopf, wenn er noch keine Patina hat, etwas mit Butterschmalz ausreiben. Hackmasse in eine längliche Brotform mit möglichst glatter Oberfläche bringen und in den Topf geben. Deckel aufsetzen und auf einen Rost auf der untersten Schiene in den kalten Backofen stellen. 1 Stunde bei 200°C U/O backen, dann nochmal 20 bis 25 Minuten ohne Deckel, damit der Hackbraten auch von oben schön bräunt. Hackbraten kurz ruhenlassen, dann läßt er sich prima anschneiden.

Hackbraten aus dem Backofen

Wir mögen gern eine Sauce dazu, und da sich kein Sud bildet, aus dem man eine ziehen kann, mache ich eine einfache Champignonssahnesauce dazu, denn Champignons sind ja auch schon im Hackbraten. Es paßt aber auch jede andere Sauce oder einfach ein Klecks Senf oder Ketchup ;o)

für eine Champignonssahnesauce
  • 1 EL neutrales Öl wie Raps oder Sonnenblume
  • 200 g Champignons, grob geraspelt
  • 1 Zwiebel, in feinen Würfeln
  • 1/2 TL Salz
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und Champignons und Zwiebel mit Salz darin anbraten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. 
  • 250 g Sahne (ich nehme Kochsahne)
  • 250 g Bratenfond oder ein anderer Fond wie Rind oder Kalb
  • 1 gehäufter TL Tomatenmark
  • 1 Spritzer Worcestershiresauce
  • nach Belieben ein Schuß Metaxa oder Weinbrand
Zutaten zugeben und Sauce ohne Deckel köcheln lassen, bis sie leicht eindickt. In ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab gründlich pürieren. In einen kleinen Topf geben und weiter offen bis zur gewünschten Dicke einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
 
meine Tips
  • den Hackbraten kann man sehr gut vorbereiten, in Scheiben schneiden und in Sauce langsam erwärmen
  • Bratenreste, die nicht in Sauce gelegen haben, kann man auch sehr gut kalt auf einem Butterbrot genießen
  • die Gemüsesorten kannst Du auch austauschen, zum Beispiel passen auch Paprika, Lauch, Sellerie, Pastinaken, Petersilienwurzel, alles immer grob geraspelt und angebraten
  • ich hatte ein recht feines Hack, es geht aber auch sehr gut etwas grober gewolftes
  • ich empfehle, das Gemüse, das in den Hackbraten soll, immer vorher anzubraten, denn so entwickelt es mehr Geschmack und verbindet sich einfacher mit dem Hack