Fast ist es schon eine Tradition, aus dem Urlaub ein Rezept mitzubringen, so wie die Pasta mit Mönchsbart, Speck & Tomate und die Pasta mit Pancetta und Cannellinibohnen aus der Toscana oder die Grammelknödel aus Österreich. Gerade sind wir aus Wien zurück, wo wir zehn wundervolle sonnige und entspannte Tage mit unseren Herzmenschen verbracht haben. Kulinarisch war das wieder ein Hochgenuß, ich liebe die ehrliche Küche der einfachen Gastwirtschaften und bringe mir sehr gern lokale Spezialitäten aus dem Supermarkt mit, um das Urlaubsfeeling ein bißchen nach Hause zu transportieren.
Unsere Wohnung im 7. Bezirk lag nicht weit entfernt vom Spittelberg, der mit seinen kleinen (Wein)Lokalen abends meist noch auf ein Glas Sturm, einem teilvergorenem Traubenmost ähnlich unserem Federweißer, gelockt hat. Um eine gute Grundlage für das süffige Etwas zu haben, bestellten wir Brot mit Aufstrichen, wobei immer der Klassiker Liptauer dabei war.
Liptauer besteht aus aufgeschlagener Butter und Brimsen, einem Schafsfrischkäse mit einem herrlich sanftem Aroma. Wer diesen nicht bekommt, kann auch Quark, einen cremigen Feta oder Frischkäse, evtl. Ziegenfrischkäse, nehmen.
Zutaten & Zubereitung
- 150 g sehr weiche Butter
- 250 g Brimsen (Schafsfrischkäse)
- 1 gehäufter TL Estragonsenf
- 1 gehäufter TL mildes Paprikapulver
- 1 /2 TL scharfes Paprikapulver (Rosenpaprika)
Die Butter mit dem Schneebesen aufschlagen, bis sie hell und locker wird. Brimsen, Senf und Paprikapulver zugeben und gründlich untermischen. Dabei bleiben vom Brimsen noch kleine Stücke, das darf so sein; in manchen Rezepten wird der Brimsen durch ein feines Sieb gestrichen, aber ich finde es so mit etwas Struktur viel besser. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, so erhält man die Grundversion. Ich mag es, den Liptauer noch zu verfeinern, wie wir es in Wien kennengelernt haben.
- 50 g Zwiebel, fein gerieben
- 50 g Gewürzgurke, in sehr feinen Würfeln
- 1 TL Kapern, am Besten die kleinen Nonpareilles, sehr fein gehackt
- 2 Sardellenfilets, sehr fein gehackt
Zutaten untermischen und ein bis zwei Stunden durchziehen lassen, gern auch bis zum nächsten Tag. Mit Paprikapulver und evtl. Schnittlauchröllchen - glänzten auf den Fotos durch Abwesenheit - zu kräftigem Brot servieren; lecker ist es auch zu Pellkartoffeln.