Soljanka, die Kultsuppe aus der DDR, ist mir namenstechnisch erst nach der Wende untergekommen. Ich bin zwar im westlichen Zonenrandgebiet aufgewachsen, aber meine Familie hatte keinerlei verwandtschaftliche Beziehungen in die DDR (oder 'nach drüben', wie es bei uns hieß), so habe ich sie tatsächlich erst im Jahr 1990 das erste Mal mit frisch erworbenem Führerschein, meinem rotem Flitzer und ein paar Freunden besucht, das war damals richtig abenteuerlich. Die typischen Gerichte kannte ich gar nicht, was ich ziemlich schade finde. Aber man kann das ja nachholen, Rezepte tummeln sich ja viele im www und in meinem Kochbuchregal steht sogar ein passendes Buch.
Die DDR-Soljanka ist eine ostdeutsche Variante der bekannten Sowjet-Suppe; ein echter Klassiker, den es in fast jeder Gaststätte und Familie gab und der oft aus Resten von Wurst und Schinken gekocht wurde und bestimmt auch noch wird. Die Suppe verbindet das Würzige mit dem Säuerlichen, eine Kombination, die ich sehr gern mag.
Die DDR-Soljanka ist eine ostdeutsche Variante der bekannten Sowjet-Suppe; ein echter Klassiker, den es in fast jeder Gaststätte und Familie gab und der oft aus Resten von Wurst und Schinken gekocht wurde und bestimmt auch noch wird. Die Suppe verbindet das Würzige mit dem Säuerlichen, eine Kombination, die ich sehr gern mag.
Zutaten & Zubereitung
- 2 (ca. 120 g) mittelgroße Zwiebeln, in feinen Würfeln
- 2 EL neutrales Öl (im Original Margarine, aber die kommt mir nicht ins Haus)
Öl in einem großen Topf erhitzen und Zwiebel darin glasig anschwitzen.
- 600 g Wurst, Schinken oder Braten (ich hatte je 200 g Salami, Fleischwurst und Schinkenspeck), gern gemischte Reste, nicht zu klein geschnibbelt in Würfel oder Streifen
Wurst in den Topf geben und kräftig mit anbraten, das gibt der Suppe das würzige Aroma.
- 50 g Paprikamark
- 50 g Tomatenmark
- 1 Prise Zucker
Mark und Zucker in den Topf geben und kurz mit anschwitzen.
- 200 g Gewürzgurken, in kleinen Würfeln
- 100 g Gurkenwasser
- 1 Glas (ca. 650 g) Letschogemüse, mit einer Schere im Glas grob zerteilt (steht bei den Sauerkonserven im Supermarkt)
- 800 ml Gemüse - oder Fleischfond (Rind oder Kalb)
- 2 Lorbeerblätter
Alles in den Topf geben, aufkochen lassen, Hitze reduzieren und mit aufgelegtem Deckel 30 Minuten sanft köcheln lassen, dann nochmal abschmecken. Sie sollte schön säuerlich schmecken, mit dem Salzgehalt allerdings aufpassen, da die Wurst noch durchzieht. Lorbeerblätter herausfischen, Suppe auskühlen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen, so schmeckt sie am Besten. Serviert wird sie klassischerweise mit einer Zitronenscheibe (glänzte bei mir durch Abwesenheit), einem ordentlichen Klecks saurer Sahne und ein paar Kapern.
Rezeptinspiration: Kabel 1 / Gaststätte Oma, Dresden
meine Tips:Rezeptinspiration: Kabel 1 / Gaststätte Oma, Dresden
- Paprikamark gibt es in Tuben beim Tomatenmark im Supermarkt oder im Glas im türkischen Supermarkt (bitte tatlı kaufen, das ist die milde Sorte)
- wenn Du kein Paprikamark bekommst, nimm einfach Tomatenmark oder Ajvar
- wenn ich keine Reste an Wurst und Schinken habe und frisch beim Metzger einkaufen muß, lasse ich mir alles gleich in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden, die lassen sich dann ganz einfach in Streifen oder Würfel schneiden
- für die Suppe kann man jegliche Art von Wurst, Aufschnitt oder Schinken nehmen, auch Würstchenscheiben, Mettenden o.Ä. eignen sich, es sollte nur eine Mischung aus mehreren Sorten sein
- lecker ist es auch, wenn man noch 100 - 200 g rohes Sauerkraut mitkocht
- ich empfehle, zuerst nur die Hälfte der Gewürzgurken und der Paprika aus dem Letscho zuzugeben und den Rest erst in den letzten 5 Minuten, so bleiben sie etwas knackig